Bei einer regulären Verzahnung stehen die zur Wange oder Lippe gewandten Flächen der Oberkieferzähne im Zusammenbiss weiter außen. Bei einem Kreuzbiss ist dies gerade umgekehrt, so dass die unteren Zähne weiter nach außen beißen als im Gegenkiefer.
Es handelt sich um eine häufig vorkommende Fehlstellung. Sie kann einzelne Zähne betreffen oder sich aus einer Abweichung des Kieferknochens entwickeln. Einseitige Kreuzbisse führen oft zu einer Abweichung des Unterkiefers nach einer Seite. Obere und untere Zahnmitte stimmen nicht überein. Dies kann erhebliche Folgen für Zähne, Kiefer, Kiefergelenke und für die gesamte Körperhaltung haben.
Die Ursache liegt meist im Seitenzahnbereich, in einer nicht ausreichenden Breitenentwicklung des Oberkiefers. Besteht der Kreuzbiss in der Front, spielt meist eine Überentwicklung des Unterkiefers nach vorne (Progenie) oder eine Unterentwicklung des Oberkiefers (Pseudoprogenie) eine Rolle.
Da sich die Auswirkungen bei einem zu späten Eingreifen verstärken, sollte eine Therapie in diesen Fällen ausnahmsweise sehr früh beginnen. Daher empfehlen wir bei einem Hinweis auf die oben beschriebenen Symptome und Ursachen eine frühzeitige Behandlung zwischen dem 6. und 9. Lebensjahr, da man in dieser Phase noch besser auf die Wachstumsfugen des Gesichtsschädels Einfluss nehmen kann.
Wir beraten Sie gerne und helfen Ihnen bei der Lösung des Problems.
Behandlung des KreuzbissesDa bei einem Kreuzbiss im Seitenzahnbereich sehr häufig die Breitenentwicklung des Oberkiefers zu gering ist, muss diese nachgeholt werden.
Im Wechselgebiss wird dazu eine sogenannte „Quadhelix-Apparatur“ verwendet. Diese wird nach Abdrucknahme des Oberkiefers und dem Anpassen von Metallringen (Bändern) auf den ersten beiden bleibenden Backenzähnen (6-Jahr-Molaren) in einem kieferorthopädischen, zahntechnischen Fachlabor hergestellt.
Nach dem Einsetzen im Mund des Patienten verbleibt die Quadhelix in der Regel etwa 6 Monate im Mund und wird von Zeit zu Zeit aktiviert, bis sich ausreichend Knochen gebildet hat und der Kreuzbiss beseitigt ist.
Sind im Oberkiefer bereits die bleibenden Seitenzähne entwickelt, erfolgt die Behandlung mit einer Hyrax-Schraube. Auch hier erfolgt eine Abdrucknahme des Oberkiefers und es werden in der Regel 4 bleibende Zähne mit passenden Bändern versehen. Die Herstellung erfolgt Im kieferorthopädischen zahntechnischen Fachlabor. Die Apparatur wird dem Gaumen möglichst exakt angeformt und über 4 Metallbügel mit den Bändern verlötet.
Nach dem Einbringen in den Mund wird die Schraube aktiviert. Auch sie bleibt mehrere Monate im Mund zur Kreuzbisskorrektur und Neubildung von Knochen zur Breitentwicklung des Oberkiefers.